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Laos Tagebuch April 2004
Vorwort: Ich glaube nicht daran, alles was ich sehe auch zu verstehen, trotzdem muß ich es aufschreiben. So unvollständig die Bilder auch sind, so sind sie doch einzigartig, weil ich sie sehe.
Die Dinge geschehen nicht um von mir gesehen zu werden. Sie sind einfach zufällig am gleichen Ort, wie ich es bin.
So schreibe ich sie auf. Ilona Duerkop
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Die Wege sind es nicht, die sich an mich erinnern werden.
Vientiane, Donnerstagnacht
den 1. April 2004
ie ganze Einfahrt liegt voll Blätter und Ästen, die ein Gewitterwind aus den Bäumen gefegt hat. Die Leitungen tragen ihre Tropfen wie Trophäen. Sie wollen benannt werden, so soll es geschehen: Die Stromleitung, die Telefonleitung!
Während des Gewitters gab es die gewohnten Stromausfälle.
Mein ganzes Dorf in Schwarz!
Wir haben uns nicht die Mühe gemacht nach Kerzen zu suchen, haben die Dunkelheit ausgesessen – und wir behielten Recht – bald war der Strom wieder da.
Er verschwand noch zwei Mal – aber wir gewohnt damit umzugehen.
Dies ist noch nicht die Zeit des Monsun, den wir um Mitte Mai erwarten – aber ein Vorgeschmack, eine um so mehr willkommene Abwechslung, weil unerwartet!
Der Mekong (Mutter aller Wasser) hat Niedrigwasser, wie seit 40 Jahren nicht mehr.

23 Uhr 50, das Gewitter ist vorbei, schon eine Weile.
Wieder ist der Strom weg – ungewöhnlich – das kann dauern!
Ich schreibe weiter im Dunkeln  …

Vientiane, Freitag
den 2. April 2004
ird flu in Laos ist für viele Farmer eine Bedrohung der eigenen Existenz geworden. Farmer die mehr als 3.000 Hühner töten mussten, sind keine Seltenheit. Der Verlust hat meist auch die Ersprarnisse angegriffen. Noch immer warten die Hühnerzüchter, auf eine Antwort der Regierung – auf Hilfe. Bisher hat die Regierung die Banken gebeten, die von geschädigten Züchtern aufgenommenen Kredite ruhen zu lassen und die Rückzahlungen hinaus zu schieben.

Vientiane, Dienstag
den 6. April 2004
ie habe ich das Mekongbecken in Vientiane so weit entblößt gesehen. Die großen Sandinseln in der Mitte des Flusses sind ganz zum Festland geworden. Am Abend, wenn die große Hitze des Tages vorüber ist und es dennoch zu heiß ist – jede Bewegung ihren Tribut an Schweißperlen fordert, kommen die Fußballspieler hinunter in das ausgetrocknete Flussbett und finden dort ideale Sportplätze vor. Es sind so viele das es mehrere Teams und mehrere Spiele gleichzeitig gibt. Aufgereiht durch den vorgegebenen Verlauf des Flusses. Der Staub den die Spieler aufwirbeln bildet eine Dunstglocke, die sich langsam das steile Ufer hinaufschiebt und immer durchscheinender wird. Beim erreichen der ersten Häuser der Stadt verbinden sich Staub und Rauch der vereinzelten Abfallbeseitigungsfeuer und bilden über der gesamten Stadt eine Dunstglocke, die ein Wanderer auf den fernen Bergen in der Ebene erkennen kann. Wenn es dunkel geworden ist, scharren sich junge Laoten um die Gitarrenspieler, die schwülstige Liebeslieder singen, die so beliebt sind. Ab und an schafft es auch ein populärer Song aus dem Nachbarland, meist von der Rockgruppe Loso. Seit 40 Jahren hat der Mekong sich nicht mehr so weit enthüllt wie in diesen Tagen der Trockenzeit.

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