28. Mai 2001
Geschenkte Schmiede für Ruanda

Da hatte ein Schmied in Neustrelitz, eine ansich gute Idee. Auch gute Ideen wollen wohl geplant und geordnet werden, ganz besonders, wenn es darum geht eine ganze Schmiede nach Ruanda zu verschicken, geschenkt. Nur die Transportkosten wollte Hans Jachim Schwarz nicht übernehmen.
Der Diplom -Ingenieur fragte bei der Botschaft in Bonn an und bereits zwei Monate später erhielt er die Antwort, man sei dabei Möglichkeiten für den Transport nach Ruanda zu finden.
In vielen Entwicklungsländern ist es oft das Handwerk das zurecht gefördert wird. Eine ganze Schmiede war da in Ruanda sehr willkommen.
Der ganze Sachverhalt ist in der Zeit zulesen, so wie er sich zugetragen hat und mit einigen versteckten Spitzen. Als Lehrstück soll uns der Artikel dienen und was soll dabei herauskommen, denn ein Lehrstück beinhaltet doch immer ein Ziel.
Soll hier der kluge Leser lernen, dass Entwicklungshilfe nicht mehr zeitgemäss ist, oder das man da eben nichts machen kann, da es unzählige Probleme gibt, selbst bei einer Schenkung?
Hans-Joachim Schwarz kommt irgendwie nicht gut weg und ich stelle ihn mir als grossen Jungen vor, warum habe ich das Gefühl das genau das beabsichtigt ist?
Entwicklungshilfe braucht einen langen Atem, viel Geduld und die Bereitschaft eine andere Kultur verstehen zu wollen! Nicht die leichteste Übung für Politiker und Diplomaten, die ein Land oft aus der Distanz betrachten und ihre Aufgabe erfordert auch eine gewisse Distanz, doch auch hier ist es wieder, die Mitte die das Ideal ist, aber oft unerreicht bleibt.
Warum nicht den Diplom-Ingenieur gleich mit einstellen, dann könnte er auch eigene Strategien entwickeln, um zu verhindern, dass seine Schmiede Stück für Stück verschwindet, dass ist menschlich und dürfte ihm nicht fremd sein? Ich werde das Gefühl nicht los, dass man hier einem Menschen seinen richtigen Platz verweigert. Schließlich sind da ganz andere Entwicklungshelfer draussen.
Einzig die Lebensmittel scheinen keine wirklich gute Idee zu sein, doch bei genauer Betrachtung ist auch das nicht ganz richtig, handelt es sich nicht um sehr lang haltbare Lebensmittel?

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© 2001 Ilona Duerkop